Charakteristisch für Zähne mit Molarer-Inzisiven Hypomineralisation (MIH) sind nicht nur die mehr oder weniger starken Verfärbungen, sondern auch zum Teil gravierende Schmelzabbrüche und vor allem extreme Hypersensibilitäten. Schwer betroffene Kinder leiden z.T. unter chronischen Schmerzen und damit verbundener Angst. Ohne ein vertieftes Verständnis des klinischen Erscheinungsbildes, der Psyche von schwer betroffenen Kindern und den Grundlagen der Kinderbehandlung (Behaviour Management) ist es oft unmöglich, betroffene Kinder adäquat zu behandeln. Solche MIH-spezifischen Behandlungen unterscheiden sich zum Teil wesentlich von der klassischen Karies-Sanierung. Nur ein patientenspezifisches Vorgehen, sowohl auf klinischer wie auch auf psychischer Ebene, ermöglichen eine wirkungsvolle und nachhaltige Betreuung. Dabei müssen nicht-invasive und invasive Therapieoptionen überlegt und problemorientiert eingesetzt werden. Neben diesen Therapieoptionen geht der Online-Vortrag auch auf erfolgreiche Methoden des Behaviour Management und der Vertrauensbildung ein und gibt praktische Tipps für das ganze Praxisteam.
Richard Steffen ist seit über 30 Jahren mit Begeisterung Kinderzahnmediziner. Er arbeitete mit Leidenschaft in Schulzahnkliniken und in der Privatpraxis, 16 Jahre als Oberarzt/Senior Lecturer Kinderzahnmedizin an der Universität Zürich und seit einigen Jahren in gleicher Position am UZ Basel. In der EAPD (European Academy Paediatric Dentistry) und SVK (Schweizer Vereinigung Kinderzahnmedizin) macht er Grundlagenarbeit und schafft Ausbildungsstrukturen für junge KollegInnen. Die Forschungsschwerpunkte sind auch seine Leidenschaften: Angst und Schmerzkontrolle, Orale Medizin bei Kindern und Jugendlichen, dentale Strukturstörungen und spezielle endodontische Probleme bei Kindern.
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